Aus dem Kreisverband
Herbstkreisversammlung der Bayerischen Imkervereinigung Kreisverband Frankenwald in der Arnika-Akademie Teuschnitz 2021
In seinem Tätigkeitsbericht ging der Kreisvorsitzende Hans Jorda auf die vielen „coronabedingten“ Online-Tagungen ein. Für die Ortsvereine wurden Beamer und eichfähige Honigwaagen angeschafft. Der Bienenschaukasten wurde wieder im Arnika-Kräutergarten aufgestellt und betreut. Auch wurde im Lehrbienenstand in Lauenhain erneut ein Königinnenzucht- Lehrgang erfolgreich durchgeführt.
Hans Jorda hat erfolgreich die Lehrgänge zum Bienenfachwart und Bienensachverständigen abgelegt.
Der Kreisvorsitzende bedankte sich beim Imkerkollegen Kurt Meyer, Lehesten, für die Installation der Beleuchtung im Lehrbienenstand.
In den letzten beiden Jahren haben wieder mehrere Imker an der Honiguntersuchung teilgenommen.
Alle eingesandten Honigproben entsprachen den gesetzlichen Vorgaben. Für die hervorragende Qualität wurden ausgezeichnet:
Von links:Doris Diller, Petra Geiger, Hans Jorda, Heinrich Baier, Georg Pabstmann, Hans Schmidt, Helga Pfadenhauer, Stefan Feulner und Frank Schmidt.
Die bewährte Vorstandschaft wurde bis auf geringe Änderungen bei den Neuwahlen einstimmig wiedergewählt. 1. Vorsitzender Hans Jorda, 2. Vorsitzender Stefan Scherbel, Schriftführerin Petra Geiger, stellv. Schriftführer Hans Schmidt, KassierThomas Kotschenreuther, Kassenprüfer Mario Scherbel und Simon Tröbs, Homepagebetreuer Michael Zenetti, Beauftrager für die Honig- und Wachsuntersuchung Stefan Feulner.
Der Bienenfachwart Georg Pabstmann referierte über das Thema „Propolis- und Pollengewinnung und deren Verarbeitung“. Die vielen Nachfragen während des Vortrages zeigten das große Interesse der Imker an diesem praxisnahen Thema.
In seinem Schlusswort ging der Kreisvorsitzende auf die vorsätzliche Lebensraumzerstörung der freilebenden Wildtiere ein, die in Deutschland keine Lobby habe, anders als die erneuerbaren Energien.
Er kritisierte heftig die Vernichtung von großen Flächen durch Freilandphotovoltaikanlagen, ebenso die Errichtung von Windkraftanlagen, die das ökologische Gleichgewicht stören würden. Hier seien unsere europäischen Nachbarn in Norwegen schon weiter. Per Gerichtsbeschluss würde hier durch das oberste Gericht der Betrieb von Europas größtem Windenergie-Projekt untersagt.
Bis zum Wechsel des 19. in das 20. Jahrhundert sei der Frankenwald hauptsächlich mit Rotbuchen und Tannen bewaldet gewesen. Dann sei die Empfehlung bzw. Anordnung gekommen, die Wälder zu roden und mit Fichten zu bepflanzen. Heute würde genau dies den Waldbauern vorgeworfen.
In den siebziger Jahren seien gegen den Willen von Teilen der Bevölkerung Kernkraftwerke gebaut worden, heute würden diese rückgebaut.
Natürliche Überflutungsflächen ,„die Auen“, seien durch Überbauung und Flussbegradigungen in den letzten Jahrzehnten zu 80% mit viel Aufwand und Geld vernichtet worden, heute werde renaturiert, so Jorda weiter.
Bei uns würden Ideen begonnen, aber vorher nicht zu Ende gedacht, strategisches Handeln unter Einbeziehung des gesunden Menschenverstandes seien den Verantwortlichen in unserem Land leider abhandengekommen, so der Kreisverbandsvorsitzende.
Die Energiewende mit Photovoltaikfreiflächenanlagen und Windrädern würden langfristig das ökologische Gleichgewicht massiv stören, kritisierte er weiter. "Dann retten wir wieder!"
Das einzig nachhaltige an Photovoltaikfreiflächenanlagen sei die Lebensraumzerstörung unserer freilebenden Wildtiere, so der Vorsitzende.
Photovoltaikanlagen gehörten auf Dächer, angefangen bei allen öffentlichen Gebäuden. Um die Akzeptanz bei Privatpersonen zu fördern, sollte die Bürokratie abgebaut werden, anstatt extrem bürokratische Hürden aufzubauen. Auch sollte der Blick zu den europäischen Nachbarn geworfen werden, zum Beispiel in den Niederlanden: Hier würden bei Einspeisung die Zähler rückwärts laufen, was eine vereinfachte Abrechnung ermögliche.
Um die noch intakte Natur für Mensch und Tier im Frankenwald zu erhalten, sei es höchste Zeit für unsere Verantwortlichen, den gesamten Landkreis als „Landschaftsschutzgebiet“ auszuweisen.
"Wir verurteilen die Abholzung des Regenwaldes und nehmen uns aber das Recht heraus, selbst die Natur zu zerstören!"
Neue Herausforderungen für Imker ( Artikel/Fotos zur Herbstkreisversammlung am 17.11.2019 von Petra Geiger)
Die Herbstkreisversammlung der Bayerischen Imkervereinigung Frankenwald fand auch dieses Jahr wieder in den Räumen der Arnika-Akademie in Teuschnitz statt.
Der 1. Vorsitzende Hans Jorda konnte wieder zahlreiche Imker begrüßen.
Der Jahresbericht des Vorsitzenden enthielt eine Vielzahl an Terminen, darunter mehrere Sitzungen und Versammlungen, aber auch viele praktische Termine. Dazu gehörte die Zucht von Bienenköniginnen im Bienenhaus in Lauenhain, die Installation einer Stockwaage, um Zuwächse an eingetragenem Honig sichtbar zu machen, die Betreuung des Bienenschaukastens im Arnikagarten von Teuschnitz, die Vorstellung neuer Betriebsweisen oder ein Marktstand mit vereinseigenen Roll-ups bei der 750-Jahr-Feier der Stadt Ludwigsstadt.
Anschließend informierten auch die Vorstände der drei Ortsvereine Frankenwald-Süd, Rothenkirchen und Ludwigsstadt über die Ereignisse des Bienenjahres. Die monatlichen Treffen dienen dem Erfahrungsaustausch und der Besprechung aktueller Themen. In den Sommermonaten geht es um praktische Arbeit an den Bienenständen der einzelnen Imker. Hier können auch Neu-Imker erste Erfahrungen sammeln.
Anschließend referierte Georg Pabstmann in seiner Eigenschaft als Bienensachverständiger zum Thema "Varroabekämpfung". Er erläuterte die einzelnen Behandlungsmethoden und ihre Anwendungsweise, die zu verschiedenen Terminen im Jahr durchgeführt werden müssen. Hans Jorda wies darauf hin, dass nur ein aufeinander abgestimmtes, wissenschaftliches Behandlungskonzept einen Erfolg im Camp gegen die Varraoamilbe verspricht. Der Imker könnte durch einen verstärkten Austausch mit benachbarten Imkern seine Behandlungserfolge noch steigern. Denn nicht nur die Varroamilbe ist eine Bedrohung für unsere Bienen, sondern auch eingeschleppte neue Arten stellen die Imker vor neue Herausforderungen. Dazu nannte er den "Kleinen Beutenkäfer", der ursprünglich aus Südafrika kommend inzwischen in Süditalien etabliert ist. Durch Warentransporte oder den illegalen Handel mit Bienen aus den betroffenen Gebieten besteht die Gefahr, dass sich dieser Käfer bis zu uns verbreitet. Ein Befall verursacht große Schäden an den Bienenvölkern und führt dazu, dass auch der Honig ungenießbar wird.
Ein weiterer Neophyt ist die asiatische Hornisse, die ebenfalls begünstigt durch den globalen Handel und die Klimaerwärmung bei uns auf dem Vormarsch ist. 2014 wurde sie in Rheinland-Pfalz und Baden Württemberg entdeckt, in diesem Jahr in Südhessen. Die großen Nester der Tiere sind im Herbst in den blattlosen Bäumen besonders gut zu erkennen. Im Gegensatz zur heimischen Hornisse ist sie nicht geschützt. Die asiatische Hornisse hat eine hohe Vermehrungsrate und ernährt sich hauptsächlich von Bienen.
Mit diesen Eindrücken schloss der Vorsitzende die Versammlung und wünschte den Anwesenden ruhige Feiertage und vor allem ein gutes neues Bienenjahr ohne Krankheiten und Bienenverluste.